VULKANE WELTWEIT
                    © Erich Arndt
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         FUJI-SAN
3.776 m
Geografie: Der   Fuji    (japanisch   Fuji-san )   im   deutschen   auch   Fujiyama   genannt ,   ist   ein Vulkan    und    mit    3.776,24 m    Höhe    der    höchste    Berg    Japans.    Sein    Gipfel befindet   sich   auf   der   japanischen   Hauptinsel   Honshu   an   der   Grenze   zwischen den     Präfekturen    Yamanashi     und     Shizuoka.     Seit     2013     ist     er     Teil     des Weltkulturerbes. Die Aufstiegsroute: Der Aufstieg   startet   an   der   5.   Station   auf   einer   Höhe   von   2.305   m.   Er   führt   über die   Yoshida-Route,   die   gut   ausgezeichnet   ist,   hinauf   bis   zum   Kraterrand.   Die Strecke    ist    etwa    8,3    km    lang,    dabei    müssen    etwa    1.470    Höhenmeter überwunden werden. Die Abstiegsroute: Der etwa 8 km lange Abstieg führte über die extra ausgewiesene Route des Yoshida-Trails (abweichend von der Aufstiegsroute) zur 5. Bergstation. Auch hier sind etwa 1.400 Höhenmeter abzusteigen. Anstrengung: Die   Route   kann   als   anspruchsvolle   Bergwanderung   (T3)   eingestuft   werden, wenn der Auf- und Abstieg an einem Tag erfolgt. Ausrüstung: Zweckmäßige Wanderkleidung (Zwiebelprinzip) und feste Schuhe sind erforderlich. In der Gipfelregion kann es empfindlich kalt werden. Wanderstöcke und ggf. Handschuhe nicht vergessen. Gefahren: Jährlich     sterben     Menschen     vor     allem     an     Herzinfarkten     und     durch herunterrollende   Steinlawinen,   seltener   an   der   Höhenkrankheit.   Bei   starkem Wind empfiehlt es sich, ggf. auf den Kraterrundgang zu verzichten. Bemerkungen: Der   letzte   bekannte   Ausbruch   ereignete   sich   in   der   Edo-Zeit   am   16.12.1707 und   dauerte   etwa   zwei   Wochen.   Damals   bildeten   sich   auf   halber   Höhe   ein zweiter   Krater   und   ein   zweiter   Gipfel,   nach   dem   Namen   der   damaligen   Ära Hōei-zan  benannt. Nördlich am Fuß des Berges befinden sich die fünf Fuji-Seen.
Letzte Aktualisierung: 02.08.2023
Im Reisetagebuch geblättert (Montag, 17.07.2023)                                                                                                             Aufstieg auf den höchsten, schönsten und heiligsten Berg Japans
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Vulcano Vulcano
Um   5:00   Uhr   geht’s   im   Fujisan   Station   Hotel    in   Fujiyoshida   aus den    Betten.    Das    morgendliche    Prozedere    wird    absolviert,    dann wandern   wir   mit   der   Reisegruppe   zum   Bus,   mit   dem   es   zur   5. Bergstation   am   Fuji   geht.   Etwa   eine   Stunde   vergeht   bis   die   30   km hinauf   auf   2.305   Meter   abgespult   sind.   Der   Aufstieg   beginnt   um 8:00    Uhr.    Nachdem    unser    Reiseleiter    an    der    Zahlstation    die Naturschutzspende   von   ¥1000   (6,45   €)   pro   Person   entrichtet   hat, geht’s   los.   Da   wir   gut   für   den   Aufstieg   über   den   Yoshida   Trail vorbereitet    sind,    müssen    weder    Getränke    noch    Snacks    an    den bunten    Automaten    oder    in    einem    Laden    gekauft    werden.    Die Temperaturen sind angenehm mild. Jeder   Weg   beginnt   mit   dem   ersten   Schritt.   Zunächst   geht   es   für wenige   Minuten   bergabwärts   entlang   der   Subaru-Route ,    bis   wir   auf den    Yoshida    Trail     einbiegen.    Während    der    Aufstieg    ab    der    5. Station   wie   ein   Waldspaziergang   anmutet,   wandert   man   ab   der   6. Station   bereits   oberhalb   der   Baumgrenze   und   ist   damit   dem   Wetter gnadenlos   ausgeliefert.   Der   Himmel   ist   zwar   verhangen,   die   eiligen Regenwolken   haben   uns   jedoch   bislang   verschont.   Der   Kreislauf kommt   in   Schwung.   Es   geht   über   Sand   und   Lavageröll   in   lang gestreckten   Serpentinen   stetig   hinauf.   Teilweise   sind   hohe   Stufen zu    überwinden.    Für    trittunsichere    Wanderer    sind    an    steileren Stellen   Ketten   angebracht,   die   als   Geländer   dienen.   Einige   Fuji- Aspiranten    haben    sich    in    einem    der    Läden    einen    einfachen Wanderstab   aus   Holz   gekauft.   An   den   Bergstationen   gibt   es   die Gelegenheit,   eine   Verzierung   mit   der   jeweiligen   Höhenangabe   in den   Holzstock   einbrennen   zu   lassen.   Auf   den   Stationen   kann   man an    den    Verkaufsbuden    auch    Proviant    und    Wasser    kaufen.    Man sollte     aber     wissen,     dass     die     Preise     proportional     mit     den Höhenmetern steigen, also besser vorher eindecken. Auf   dem   Fuji   ist   man   nie   allein!   So   ziemlich   jeder   Japaner,   vom Kind   bis   zum   100-jährigen,   versucht   den Aufstieg.   Dennoch   ist   der Fuji    ein    nicht    zu    unterschätzender    Berg.    Der    Weg    ist    leicht erkennbar   und   wenn   nicht   vereist,   auch   leicht   begehbar.   Doch   mit der   Höhe   von   fast   3.800   m   hat   man   gute   Chancen,   Symptome   der Höhenkrankheit     zu     bekommen.     Zudem     macht     das     Wetter (Minusgrade,   starker   Wind,   Wolken,   Regen)   die   Besteigung   nicht leichter.    Die    Kombination    all    dessen    erklärt    wohl,    warum    man oben   gelegentlich   den   Göttern   begegnen   soll.   Jeder   Anhänger   des Shintoismus   soll   einmal   den   heiligen   Berg   besteigen,   der   sogar   am 22.     Juni     2013     in     die     Liste     des     UNESCO     Weltkulturerbes   aufgenommen    wurde.    Weshalb    so    viele    Japaner    dies    genau    an unserem Aufstiegstag   tun,   bleibt   ein   Geheimnis.   Jedes   Jahr   steigen ca.   250.000   Menschen   auf   den   Fuji-san,   zwei   Drittel   davon   über den beliebten Yoshida Trail. Nach   einer   Aufstiegsstunde   wird   es   kühler,   die   Luft   wird   dünner und   Stille   breitet   sich   aus,   denn   es   gibt   kaum   noch   Gespräche. Jeder   hängt   seinen   Gedanken   nach,   geht   in   seinem   Rhythmus   und konzentriert     sich     darauf,     im     Geröll     nicht     zu     stolpern.     Die Serpentinen    mit    ihren    180-Grad-Kurven    scheinen    kein    Ende    zu nehmen.   Gegen   8:30   Uhr   ist   die   6.   und   um   9:15   Uhr,   die   7.   Station erreicht. Vier   Wanderer   unserer   Gruppe   treffen   die   Entscheidung,   hier,   auf einer   Höhe   von   2.700   m,   den Aufstieg   zu   beenden.   Brigitte   schließt sich   ihnen   an.   Sie   hat   ihre   Erfahrung   mit   der   Höhe   gemacht.   Eine weitere      Erfahrung      ist      der      persönliche      Laufrhythmus,      die Geschwindigkeit,   bei   der   man   am   wenigsten   müde   wird.   Das    
jemand schneller oder langsamer läuft ist eine Tatsache. Es ist nicht positiv oder   negativ. Bergsteigen soll kein Wettrennen sein, deshalb sollte jeder seinen optimalen Rhythmus finden. Mit einer Gruppe von unterschiedlichen Gängern unterwegs zu sein, ist für den Einzelnen, der langsamer geht, nicht immer einfach. Und schließlich ist auch zu beachten, dass der Gipfel nur die Hälfte einer Bergbesteigung ist, denn man muss natürlich auch wieder gesund runterkommen.   Sieben Bergwanderer der Gruppe und unser Reiseleiter stapfen weiter über Blocklava und Schotterserpentinen empor. Die 3000-Meter-Marke ist an der achten Station erreicht und zur Mittagsstunde die Station 8a auf 3.350 Meter. Bis zum Kraterrand des Fuji liegen von da an noch etwa 300 Höhenmeter vor uns. In den schon bekannten Serpentinen geht es Schritt für Schritt hinauf. Der Pfad wird steiler, teilweise muss mit Handanlegen gekraxelt werden. Um uns herum ist es nebelig - so schmecken Wolken, nur die Schmetterlinge hört man nicht lachen. Die zunehmend dünne Luft verstärkt zudem die Atmungsintensität. Einige Japaner haben sich an der Basisstation mit Dosensauerstoff eingedeckt. Durch ein Mundstück an der Dose inhalieren sie das kostbare Gas. Japan tickt anders, das ist kein Scherz. Den Drang etwas schneller zu gehen habe ich aufgegeben. Langsam gehen. Kräfte sparen. Luft sparen. Es hat etwas Meditatives, als ein erstes und dann ein weiteres Torii durchschritten wird. Einen Schritt nach dem anderen. Einen Fuß vor den anderen. Der Weg ist das Ziel. Zur Szenerie passen die Worte des japanischen Poeten Kobayashi Issa:  „Katatsumuri, sorosoro nobore, fuji-no yama“ – „Die kleine Schnecke, ganz langsam steigt sie hinauf, auf den Fuji“. Unbemerkt lichtet sich der Wolkennebel. Die Silhouette eines Holzgebäudes zeichnet sich ab. Der Kraterrand ist erklommen. Es ist erstaunlich mild hier oben. Das Gebäude auf dem Gipfel erweist sich als einfacher Holzschuppen, eine Unterkunft mit Ausschank und langen niedrigen Bänken davor. Es ist 13:00 Uhr. Ein wunderbarer Moment auf dem höchsten Berg Japans. Das Glück ist auf der Seite der Bergsteiger: die Wolken hängen tief im Tal, darüber ist es meist klar. Unter Japans Sonne machen wir uns auf, um in den Krater zu schauen. Bei der Wanderung entlang des Kraterrandes habe ich das Gefühl auf einem anderen Planeten zu sein, so unwirklich ist die Landschaft. Im Jahr 1707 ist der Fuji das letzte Mal ausgebrochen. Eine nächste Eruption ist längst überfällig. Doch im Kraterschlund ist es ruhig – gut so!  Nach einer knappen Stunde ist die Rast auf dem höchstem Berg Japans beendet. Von nun an geht’s bergab. Der Abstieg ist zwar deutlich weniger anstrengend als der Aufstieg, er geht aber im wahrsten Sinn des Wortes in die Knie. Der Weg selbst ist relativ unspektakulär und windet sich in genau 106 Serpentinen kontinuierlich den Berg hinab. Die Füße rutschen über die losen Lavasteine. Und so erreichen wir in der Rekordzeit von 2:40 Stunden die Basisstation am Fuji-san. Ich fühle mich wie ein Entdecker, der am selben Tag den Südpol erreicht, die Sahara durchquert und die Nilquelle gefunden hat. Körperlich war der Aufstieg für mich eine kleine Herausforderung, er war fordernd – aber nicht überfordernd. Nicht unerwähnt soll ein altes japanisches Sprichwort bleiben:  "Katsute fujisan o noboru kare ga ni-do noboru bakadearu kare kashikoi otokodesu":  „Derjenige, der den Mount Fuji einmal besteigt, ist ein weiser Mann, derjenige jedoch, der ihn zweimal besteigt, ist ein Narr“. Piton de la Fournaise Piton de la Fournaise Mauna Kea Mauna Kea Mauna Loa Mauna Loa
Lage des Fuji-san in Japan Auf dem Kraterrand des Fuji-san Da geht es hoch GPS-Track der Aufstiegsroute Der Aufstieg startet an der 5. Station Immer dem Hinweisschild zum Gipfel (Summit) folgen  Am Berg herrscht Ordnung Über Lavafelder gehts stetig hinauf Die Wegweiser tragen ansteigende Nummern Die 7. Station liegt etwa auf 2.700 Höhenmeter Gelände oberhalb der 7. Station Das erste Torii wird sichtbar Aufstieg in die Wolken An der 8. Station angekommen Man kann sich hier nicht verlaufen Rückblick Die Entfernungs- und Zeitangaben sind in etwa real Ein Abschnitt zum Luft holen Das zweite Torii kommt ins Blickfeld Nun ist es bald geschafft Die Wolken liegen unter uns Geschafft! Auf dem Kraterrand wird mit Sake angestoßen Versorgungshütte auf dem Kraterrand - 10. Station Blick in den Krater des Fuji-san Ein kleines Torii auf dem Rand des Kraters GPS-Track der Abstiegsroute Auf scheinbar endlosen Serpentinen geht es hinab Auch beim Abstieg haben wir trockenes Wetter Im Schotter kommt man leicht ins rutschen Irgendwo da unten liegt die 5. Station Am 18.07.2024 war ich dann doch noch auf dem Gipfel des Fuji