FEUERBERGE
Die höchsten Feuerberge in Deutschlands Vulkanzonen  NORDRHEIN-WESTFALEN
Letzte Aktualisierung: 08.11.2019
Zum Seitenanfang
Geografie / Geologie: Der   Desenberg    bei   Daseburg    im   nordrhein-westfälischen   Kreis   Höxter    ist   mit die     markanteste     Erhebung     der    Warburger     Börde,     einer     relativ     ebenen, fruchtbaren   Bördelandschaft.   Der   Berg   ist   eine   von   der   Burgruine   Desenberg gekrönte    Basaltkuppe    und    ein    Zeugnis    der    jüngeren    Erdgeschichte,    des Vulkanismus,   aber   auch   des   mittelalterlichen   Lehns-   und   Kriegswesens.   Seine heutige Form erhielt der Desenberg durch Verwitterung.                                Aufstiegsroute: Der Aufstieg beginnt am Bergfuß unweit vom Ort Daseburg auf etwa 250 m Höhe.   Abstiegsroute: Wie Abstieg. Anstrengung: Leichte Wanderung (T1). Ausrüstung: Zweckmäßige Wanderausrüstung entsprechend der Wetterlage. Gefahren: Keine.
Zurück zur Startseite Deutschlands Vulkanzonen
© Erich Arndt
Großer Ölberg Großer Ölberg Desenberg Desenberg Wasserkuppe Wasserkuppe Taufstein Taufstein Hohe Acht Hohe Acht Fuchskaute Fuchskaute Sternberg Sternberg Neuhewen Neuhewen Totenkopf Totenkopf Steinberg Steinberg Großer Beerberg Großer Beerberg Großer Gleichberg Großer Gleichberg Lausche Lausche Kottmar Kottmar Mountain Hiker Vulkane Hoher Hagen Hoher Hagen
Im Reisetagebuch geblättert (Donnerstag, 16.05.2019)                                                                                                              Der Desenberg - ein Vulkan in Privatbesitz
 Blick auf den Desenberg mit der Burgruine auf dem Gipfel Für eine Stunde Burgherr und Burgfrau Der Weg von Daseburg bis zum Gipfel Der Aufstieg beginnt am Parkplatz Das "Höhenvieh" beim Verdauungsschläfchen Aufstieg mit Rechtsdreh Blick nach Osten Blick nach Südwesten Blick nach Westen Blick nach Nordwesten Die erste Erwähnung der Burg geht auf das Jahr 776 zurück Die Burgruine ist in Privatbesitz der Grafen von Spiegel Fensterblick Blick auf die Warburger Börde Über eine Wendeltreppe kann der Turm bestiegen werden Familienwappen der Grafen von Spiegel
Der   Tag   beginnt   im   Thüringer   Wald,   im   Wintersportort   Oberhof.   Der Höhenschlaf “   im   Berghotel   auf   einem   Niveau   von   800   m   hat   uns   gut getan.       Nach       reichlichem       Frühstück       und       dem       weiteren allmorgendlichen   Prozedere   geht’s   gegen   8:15   Uhr   bei   frischen   3°C auf    zur    weiteren    Vulkantour.    Das    geografische    Tagesziel    liegt    in Nordrhein-Westfalen.    Es    ist    der    erloschene   Vulkanrest    Desenberg. Doch   vorerst   sitzen   wirs   zweieinhalb   Stunden   hinter   der Autoscheibe. In   der   Warburger   Börde   ist   der   Desenberg   schon   weithin   sichtbar, denn   der   kegelförmige   Inselberg   mit   der   Burgruine   auf   der   Kuppe, hebt   sich   markant   aus   der   eher   flachen   Landschaft   seiner   Umgebung ab.    Der    Feuerberg “    ist    nicht    nur    ein    Wahrzeichen    der    Region, sondern      auch      ein      Zeugnis      des      tertiären      ostwestfälischen Basaltvulkanismus.   Im   Kern   besteht   der   Berg   aus   einem   Basaltschlot, der   die   Erdoberfläche   nie   durchbrochen   hat.   Das   Magma   ist   bereits vorher   erstarrt   und   hat   Gestein   gebildet,   das   wesentlich   härter   ist   als das     der     Umgebung.     Im     Laufe     der     Jahrmillionen     haben     die einebnenden    Kräfte    der    Natur    den    Desenberg    aus    der    Landschaft heraus präpariert. Am   Bergfuß   wird   das   Auto   abgestellt,   dann   geht   es   auf   Schusters Rappen   ca.   100   Höhenmeter   hinauf.   Die   Burgruine   auf   seinem   Gipfel verrät,   dass   der   Berg   in   früherer   Zeit   eine   strategisch   vorteilhafte Lage   hatte,   da   von   dort   die   Wege   um   ihn   herum   gut   einsehbar   waren. Gegen   11:20   Uhr   ist   der   Gipfel   erklommen.   Der   Blick   schweift   weit über die Warburger Börde bis hin zum fernen Weserbergland. Obwohl   der   Berg   und   die   Burgruine   im   Privatbesitz   der   Grafen   von Spiegel   zum   Desenberg   sind,   ist   freier   Zugang   gewährt.   Der   Uradel hält   fest,   was   er   im   Jahr   1250   wie   auch   immer   erworben   hatte,   zeigt sich   aber   gnädig.   Die   erste   Erwähnung   der   Burg   war   zu   der   Zeit   der
Sachsenkriege um 776. Aber schon seit 1555 verfällt die Anlage. Oberflächenfunde   belegen,   dass   im   Umfeld   des   Desenbergs   schon   früh Menschen    gelebt    haben.    Der    Daseburger    Kreisgraben     ist    so    eine Entdeckung:   Die Anlage   ist   auf   den   Vulkankegel   ausgerichtet.   Von   der Mitte   des   Grabens   gesehen   wird   die   Untergangsposition   der   Sonne   zur Sommersonnenwende       im       fünften       vorchristlichen       Jahrtausend angezeigt.   Der   Berg   war   vermutlich   eine   germanische   Kultstätte.   In einer   der   vielen   Sagen   kommen   sogar   wir   Sachsen   vor:   In   der   Legende vom   Spiegelritter   wird   berichtet,   dass   ein   tapferer   Sachse   einen   auf dem   Berg   lebenden   Drachen   durch   das   Spiegelbild   in   seinem   Schild erschreckt   und   dann   getötet   hat.   Hierauf   dürfte   auch   der   Name   des Adelsgeschlechts    von    Spiegel    zum    Desenberg    zurückgehen,    dessen Wappen   als   Hinweis   auf   die   Heldentat   drei   Spiegel   zeigt.   Vom   Kaiser Karl der Große erzählt man sich vom Desenberg folgende Sage: Tief   im   Desenberge   sitzt   der   Kaiser   mit   seinen   Rittern   und   ruht   sich von    seinen    Siegen    aus.    Sein    langer    Bart    ist    durch    den    Tisch gewachsen.   Oft   fragt   er   die   Zwerge,   die   um   ihn   versammelt   sind, nach   der   Jahreszahl.   Wenn   die   Zeit   gekommen   ist,   will   er   mit   seinen Heerführern   aus   dem   Berg   hinausgehen,   um   das   große   Kaiserreich wiederherzustellen   und   um   eine   goldene   Zeit   voll   Frieden   und   Glück heraufzuführen.   Hirten,   die   am   Desenberg   ihr   Vieh   hüteten,   sind   oft beim   Kaiser   gewesen.   Mit   einer   Springwurzel   schlossen   sie   den   Berg auf.    Manchmal    haben    sie    ihm    ihre    Lieder    vorgeflötet    und    sind reichlich   beschenkt   worden.   Ein   Bäcker   aus   Warburg   hat   einmal dem   Kaiser   ein   Körbchen   voll   Weißbrot   gebracht   und   erhielt   dafür reichen Lohn. Nachdem    das    Europäische    Naturerbe    ausgiebig    in    Augenschein genommen   ist   und   auch   der   Turm   bestiegen   wurde,   wandern   wir, begleitet    durch    einige    Regentropfen,    bergab.    Die    Fahrt    wird    zur Mittagsstunde    nach    Hannoversch    Münden,    unserem    Quartierort, fortgesetzt.