FEUERBERGE
Die höchsten Feuerberge in Deutschlands Vulkanzonen
SACHSEN
Letzte Aktualisierung: 08.11.2019
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Geografie / Geologie:
Die
Lausche
(tschechisch
Luž
)
ist
der
höchste
Berg
im
Zittauer
Gebirge
und
im
gesamten
Lausitzer
Gebirge
.
Der
erloschene
tertiäre
Vulkan
erhebt
sich
über
dem
Ort
Waltersdorf
auf
nördlicher
und
der
kleinen
Siedlung
Myslivny
(Jägerdörfel)
auf
südlicher
Seite.
Direkt
über
den
Bergrücken
verläuft
die
Staatsgrenze zwischen Deutschland und Tschechien.
Aufstiegsroute:
Der Aufstieg beginnt in Waltersdorf am Parkplatz neben der Rübezahlbaude.
Abstiegsroute:
Nach der Gipfelbesteigung schließt sich ein Rundweg über die tschechische
Seite an, der an der Rübezahlbaude endet. Die Tour ist etwa 8 km lang.
Anstrengung:
Bergwanderung (T2).
Ausrüstung:
Zweckmäßige Wanderausrüstung entsprechend der Wetterlage. Trekkingschuhe
sind empfehlenswert.
Gefahren:
Keine.
Bemerkungen:
Wegen
der
augenfälligen
Gestalt
hieß
der
Berg
noch
1538
im
Waltersdorfer
Kirchenbuch
Spitzer
Stein
,
auch
Spitzberg
war
gebräuchlich.
Erst
1631
tauchte
die
heutige
Bezeichnung
Lausche
auf
und
verdrängte
die
vormaligen
Bezeichnungen.
Der
Name
leitete
sich
entweder
vom
alttschechischen
louče
für
Scheidung,
Trennung,
Grenze
ab
oder
von
luschen
,
was
„
auf
Wild
lauern
“,
„
im
Verborgenen liegen
“ bedeutet.
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Deutschlands Vulkanzonen
© Erich Arndt
Im Reisetagebuch geblättert
(Mittwoch, 08.05.2019)
Tanz auf dem Vulkan
Das
Frühstück,
als
die
wichtigste
Mahlzeit
des
Tages,
lassen
wir
uns
im
Schlosshotel
in
Althörnitz
schmecken.
Eine
Dreiviertelstunde
später
starten
Brigitte
und
ich
zum
ersten
Vulkan
unseres
Projektes
„
Feuerberge
“.
Weitere
vulkanisch
geprägte
Regionen
in
Deutschland,
Europa
und
in
Übersee
sollen
folgen.
Unser
Ziel
ist
es,
die
verschiedenen
Landschaften
kennenzulernen,
in
die
Geschichte
der
Orte
einzutauchen,
und
natürlich
auch
auf
die
markantesten
vulkanischen Erhebungen hinaufzusteigen.
Von
der
Oberlausitzer
Gemeinde
bis
zur
Rübezahlbaude
in
Waltersdorf,
dem
Ausgangspunkt
der
Lauschebesteigung
im
Zittauer
Gebirge,
sind
es
nur
11km.
Der
Ortsteil
der
Gemeinde
Großschönau
ist
gegen
9:00
Uhr
erreicht.
Entlang
der
Hauptstraße
fallen
einige
liebevoll
sanierte
Umgebindehäuser
auf.
Am
Ortsende,
neben
der
Rübezahlbaude,
wird
das
Auto
geparkt.
Die
Wanderung
beginnt.
Doch
bis
die
schöne
Aussicht
genossen
werden
kann,
heißt
es
erstmal
tief
durchatmen
und
etwa
220
Höhenmeter
aufsteigen.
Nach
dem
Gipfelbesuch
soll
es
dann
einen
Abstecher
auf
die
tschechische
Seite
geben.
Dem
Lauscheweg
folgend
wird
nach
wenigen
Minuten
die
Hubertusbaude
erreicht.
Am
Ende
des
Skihanges,
der
sich
ober-
und
unterhalb
der
Baude
befindet,
wird
der
blau
markierte
Kammweg
verlassen.
Bis
zum
Gipfel
ist
der
nun
stetig
ansteigende
Weg
grün
markiert.
Nach
einer
knappen
halben
Stunde
ist
das
Gipfelplateau
des
vulkanischen
Phonolithkegels
erreicht.
Mitten
über
der
Kuppe
verläuft
die deutsch-tschechische Grenze.
Der
kleine
Berg
hat,
neben
seiner
Entstehung
im
Tertiär
eine
bewegte
Vergangenheit,
die
fast
zweihundert
Jahre
zurückliegt.
Was
für
ein
reges
Treiben
muss
es
hier
oben
gegeben
haben,
als
1824
noch
die
Lauschebaude
stand?
Obendrein
gab
es
eine
Kegelbahn
und
einen
Tanzplatz.
Zahlreiche
Gäste
aus
nah
und
fern
haben
an
diesem
besonderen
Ort
bis
in
die
1850er
Jahre
ausgelassen
gefeiert.
Da
gab
es
fiedelnde
Geigen-
und
leiernde
Drehorgelspieler,
es
wurde
gekegelt,
gesungen
und
ausgelassen
gefeiert
–
Tanz
auf
dem
Vulkan
ist
der
passende
Ausdruck!
Eine
Stimmung,
die
sich
selbst
Friedrich
August
II.,
König
von
Sachsen,
nicht
entgehen
ließ.
Hier
oben
verlief
–
mitten
durch
die
Baude
–
die
Staatsgrenze
zwischen
dem
Königreich
Sachsen
und
dem
Kaisertum
Österreich.
Folglich
konnte
man
in
beiden
Währungen
zahlen.
Das
beliebte
Ausflugsziel
spielte
auch
bei
der
Königlich-Sächsischen
Triangulierung
eine
große
Rolle.
Im
Jahr
1892
wurde
die
Baude
vergrößert.
Die
Trennung
in
einen
sächsischen
und
einen
österreichischen
Teil
blieb
jedoch
erhalten.
Zwischen
den
beiden
Gasträumen,
in
denen
es
auch
unterschiedliche
Biere
gab,
konnte
ein
hölzerner
Aussichtsturm
bestiegen
werden.
Der
Besucherstrom
hielt
in
den
Folgejahren
bis
1945
an.
In
den
Nachkriegsjahren
sperrten
Stacheldrahtzäune
die
deutsch-
tschechische
Staatsgrenze
ab.
Der
Touristenstrom
versiegte.
Und
zu
allem
Übel
brannte
am
8. Januar
1946,
beim
Wechsel
der
Filmrollen
im
Rahmen
einer
Landfilmvorstellung,
die
Baude
bis
auf
ihre
Grundmauern
ab.
Seitdem
ist
es
ruhig
geworden
auf
der
Lausche.
Doch
der
Dornröschenschlaf
scheint
beendet
zu
sein,
denn
auf
dem
Gipfel
soll
gebaut
werden.
Die
Lausche
soll
einen
Beobachtungsstützpunkt
erhalten
und
um
acht
Meter
wachsen,
sodass
die
800-Meter-Marke
„
geknackt
“
wird.
Damit
soll
wieder
ein
360°-Rundblick
möglich
sein.
Bei
guter
Sicht
schweift
dann
der
Blick
von
der
Landeskrone,
über
das
Iser-
und
Riesengebirge,
den
Jeschken,
den
Bösige
bis
in
die
Böhmische
und
Sächsische
Schweiz.
Wir werden sehen!
Nach
kurzer
Rast
und
Gipfelschau
verlassen
wir
das
Plateau
und
wählen
den
Abstieg
nach
Tschechien.
Über
Serpentinen,
die
anno
dazumal
extra
für
den
österreichischen
Kaiser
angelegt
wurden,
geht
es
hinab.
Die
Lauschehütte
im
tschechischen
Dörfchen
Myslivny
(Jägerdörfel)
wird
passiert,
bevor
die
Wanderung
nach
Horni
Svetla
(Oberlichtenwalde)
und
Dolni
Svetla
(Niederlichtenwalde)
fortsetzt
wird.
Von
dort
folgen
Brigitte
und
ich
einem
Waldweg,
der
hinauf
zum
Grenzübergang
„
An
der
Wache
“
führt.
Unterwegs,
etwa
auf
halber
Wegstrecke,
wird
das
„
Naturdenkmal
Brazilka“
,
ein
Hochmoor,
und
der
Falkenstein,
ein
sehr
exponiert
stehender
Kletterfelsen
passiert.
Die
Wanderung
endet
nach
8
km,
wo
sie
begonnen
hat,
an
der
Rübezahlbaude.
Von
dort
geht
die
Vulkanreise
zum Kottmar, der im Lausitzer Bergland liegt, weiter.