FEUERBERGE
Die höchsten Feuerberge in Deutschlands Vulkanzonen  HESSEN
Letzte Aktualisierung: 08.11.2019
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Geografie / Geologie: Der   Taufstein    erhebt   sich   im   Naturpark   Hoher   Vogelsberg   in   der   Gemarkung von   Breungeshain ,    einem   Stadtteil   von   Schotten .    Er   ist   der   höchste   Gipfel   im Vogelsberg.    Das    Mittelgebirge    Vogelsberg    ist    mit    2.500 km²    das    größte zusammenhängende Vulkangebiet Mitteleuropas.                          Aufstiegsroute: Die   Bergwanderung   ist   ein   Rundweg,   der   am   Berghotel   Hoherodskopf   startet und endet.   Abstiegsroute: Rundweg: Start = Ziel. Anstrengung: Leichte Wanderung (T1). Ausrüstung: Dem Wetter angepasste Wanderausrüstung. Gefahren: Keine. Bemerkungen: Seinen   Namen   erhielt   der Taufstein   vom Apostel   Bonifatius.   Der   Missionar   soll hier   im   8.   Jh.   gepredigt   und   Christen   getauft   haben.   Der   Bonifatius-Born   ist allerdings   keine   Quelle   im   üblichen   Sinn,   sondern   eine   Überlaufquelle,   die   sich bei Niederschlag mit Oberflächenwasser füllt.
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© Erich Arndt
Großer Ölberg Großer Ölberg Desenberg Desenberg Wasserkuppe Wasserkuppe Taufstein Taufstein Hohe Acht Hohe Acht Fuchskaute Fuchskaute Sternberg Sternberg Neuhewen Neuhewen Totenkopf Totenkopf Steinberg Steinberg Großer Beerberg Großer Beerberg Großer Gleichberg Großer Gleichberg Lausche Lausche Kottmar Kottmar Mountain Hiker Vulkane Hoher Hagen Hoher Hagen
Im Reisetagebuch geblättert (Mittwoch, 31.07.2019)                                                                                                              Der Vogelsberg, ein Ort mit feuriger und religiöser Vergangenheit
Blick auf das Taufsteinmassiv ; im Vordergrund ist der Hoherodskopf zu sehen Das ist die höchste (natürliche) Stelle auf dem Taufstein An Vulkanzielen mangelt es nicht Die Rundwanderung beginnt Immer dem H-Weg folgen Der Vogelsberg Heute und Gestern Gipfelbesteigung ohne viel Mühe Die Wanderwege sind optimal Aufstieg zum Gipfel des Taufstein Die Blocksteinfelder unterhalb des Gipfelareals sind Zeugnisse des Vulkanismus Der künstliche Gipfel ist der Bismarckturm Brigitte ist schon oben Gipfelblick vom Bismarckturm Alles der Sage nach... Der Taufstein ist trocken Ein weiterer Gipfel auf dem Rundweg ist der Geiselstein Der Geiselstein ist 720 m hoch Ein idyllisches Kleinod, die Flößerteiche An der Quelle der Nidda Begegnung am Spätnachmittag Tagesausklang ... Die Wanderung endet am Berghotel Hoherodskopf
Rituale   sind   perfekt   für   den   Morgen.   Da   meine   ich   nicht   die   Klassiker wie   Gebete   oder   Meditation,   sondern   die   erfrischende   Dusche   und   das geruhsame   Frühstück.   Im   Hotel   Rückert   in   Nistertal   beginnt   der   Tag erfrischend   und   ruhig,   so   wie   wir   uns   das   wünschen.   Gegen   8:30   Uhr sind   Brigitte   und   ich   startklar   für   die   Weiterfahrt   zum   Vogelsberg,   der nächsten Vulkanregion, die es zu entdecken gilt. Um   10:45   Uhr   ist   die   Strecke   bewältigt,   wir   sind   vor   Ort   und   parken das Auto   vor   dem   späteren   Quartier,   dem   Berghotel   Hoherodskopf.   Der Vogelsberg   ist   geografisch   gesehen   kein   Berg,   sondern   ein   Gebirge.   In seiner   aktiven   Zeit   vor   rund   15   Mio.   Jahren   förderten   hier   Vulkane gigantische   Lavamengen   an   die   Erdoberfläche.   Das   Gebiet   ist   nicht   aus einem   einzeln   speienden   Schildvulkan   entstanden,   sondern   aus   vielen Einzelvulkanen,   die   sich   überlagerten.   Die   Auswahl   der   Wanderwege ist     groß.     Es     fällt     die     Entscheidung,     den     etwa     10     km     langen Höhenrundweg,   der   als   Hessen-Extratour   zertifiziert   ist,   zu   nehmen. Der    H-Weg,    wie    er    kurz    genannt    wird,    ist    mit    einem    grünen    H gekennzeichnet.   Unsere   Wanderung   startet   gegen   11:00   Uhr   und   führt zuerst    auf    einem    breiten    Waldweg    direkt    zum    höchsten    Punkt    im Vogelsberg,   den   773   m   hohen   Taufstein.   Rund   um   den   Gipfel   wird   der Wald   seit   Anfang   des   20.   Jh.   sich   selbst   überlassen.   Die   sich   in   der Gipfelregion   befindlichen   Blocksteinfelder   sind   als   Naturschutzgebiet ausgewiesen.    Für    einen    Gipfelblick    steigen    Brigitte    und    ich    101 Treppenstufen     auf     den     28     m     hohen     Bismarckturm     hinauf.     Der Aussichtsturm   mit   Feuerschale   wurde   in   den   Jahren   1906   -   1910   aus Basaltsteinen   errichtet.   Nach   Westen,   Norden   und   Osten   ist   die   Sicht frei   und   der   Blick   gleitet   über   den   Vogelsberg   hinaus.   Die   Höhenzüge des     Taunus,     des     Marburger     Berglandes     und     der     Rhön     sind auszumachen.   Nach   dem   Abstieg   suchen   wir   den   Bonifatius-Born   auf. Der    Sage    nach    soll    an    dieser    früher    noch    wasserführenden    Quelle Bonifatius   Heiden   zum   Christentum   bekehrt   und   getauft   haben.   Unsere nächste    Station    auf    dem    Rundweg    ist    der    720    m    hohe    Geiselstein. Wegen   seines   Polarmagnetismus   wird   der   Geiselstein   auch   Nordpol   des Vogelbergs     genannt.     Wir     kraxeln     hinauf,     haben     jedoch     keinen Fernblick,    da    das    Basaltmassiv    von    hohen    Buchen    umgeben    und bewachsen   ist.   Der   weitere   Weg   bis   zur   Niddaquelle   ist   feucht,   denn   es
geht   ein   kräftiger   Regenschauer   nieder.   Eine   große   Fichte   mit   ihren ausladenden    Zweigen    schützt    die    Wanderer,    die    auf    so    einen Sommerregen   nicht   vorbereitet   waren.   Nach   etwa   15   Minuten   sind die   düsteren   Wolken   weitergezogen.   Schon   bald   ist   die   Quelle    der Nidda     erreicht.     Der      Name     Nidda     gehört     zu     den     ältesten Gewässernamen   Europas.   Die   im   1.   Jh.   an   der   Nidda   errichtete Römerstadt     Nida     deutet     darauf     hin,     dass     die     Römer     den Flussnamen   bereits   vorfanden.   Das   Wasser   sprudelt   reichlich   aus einem    umzäunten    Erdloch.    Nur    wenige    Hundert    Meter    weiter befinden    sich    die    Flößerteiche.    Diese    kleinen    Seen    wurden künstlich   durch   die   Stauung   des   Bergbachs   angelegt.   Im   Unterlauf benötigte     man     in     früheren     Zeiten     das     Wasser,     um     den Holztransport    zu    gewährleisten.    Brigitte    und    ich    verweilen    an einem   malerisch   gelegenen   Teich,   in   dem   Haubentaucher,   Enten und    ein    Reiher    zu    sehen    sind.    Immer    dem    H-Weg    folgend erreichen   wir   die   Taufsteinhütte.   Die   gastronomische   Einrichtung bietet    nicht    nur    Kulinarisches,    sondern    man    kann    dort    auch    in einem   Weinfass   oder   in   einem   Appartment   übernachten.   Unsere Rundwegwanderung   endet   nach   ca.   3   Stunden   am   höchsten   Punkt des    Hoherodskopf,    einem    Basalmassiv,    das    sich    nahe    an    einer Funkantenne befindet. Dieser   Berg   vulkanischen   Ursprungs   ist   hinsichtlich   seiner   Höhe (763,80   m)   zwar   nur   die   Nummer   2   im   Vogelsberg   aber   in   puncto Tourismus   nimmt   er   den   ersten   Rang   ein.   Deshalb   wurde   auch   auf ihm     das     Natur-     und     Informationszentrum     des     Naturparks Vogelsberg       eingerichtet.       Darüber       hinaus       gibt       es       hier Naturlehrpfade,          einen          Baumkronenpfad,          Kletterwald, Kinderspielplatz,   Sommerrodelbahn   und   Pisten   samt   Skilift   für   den Wintersport   und   natürlich   diverse   Versorgungshütten.   Auf   seiner Kuppe     befindet     sich     ein     weithin     sichtbarer     140     m     hoher Fernsehturm.   Nach   dem   Zweiten Weltkrieg   bis   zur Wende   war   dort eine Abhörstation   der   US-Armee   stationiert.   Zum   Schluss   der   Tour besuchen   wir   das   Natur-   und   Informationszentrum,   das   über   die Besonderheiten     der     Natur-     und     Siedlungsgeschichte     dieses Naturraumes sehr anschaulich informiert.
Unser Rundweg über das Taufsteinmassiv